Freitag, 23. Oktober 2015

Zurück ins richtige Leben…

Nach dem IRONMAN Hawaii „Urlaub“, der so unglaublich schön, hübsch und richtig kitschig war (eigentlich so wie man es in den Urlaubsprospekten sieht), sind wir nach einer langen Reise wieder in Österreich angekommen. Von Flugverspätung (3 Stunden), bis hin zu „Gepäck nicht durchgecheckt bis zum Zielflughafen“ hatten wir wirklich alles dabei, aber es ist vorbeigegangen und das wichtigste ist, dass wir alle gesund und voller Eindrücke nach Hause gekommen sind.

Dank meinem mehr als nur hervorragendem Support-Team hatte ich noch wunderschöne Tage nach dem Ironman auf Hawaii. Marina (Health Care Guide) machte am nächsten Tag irgendwas mit meiner Lymphflüssigkeit (wie die Behandlungsart heißt, hab ich vergessen) und was dann am Abend passiert ist, war für mich unglaublich. Ich habe sechs Zeugen von diesem Moment – ich konnte Kniebeugen machen, ganz ohne Schmerzen – kein Muskelkater (!!). Ich weiß nicht was Marina mit mir gemacht hat, aber so habe ich zum Volcano National Park und zu den Akaka Falls in den Regenwald mitkommen können, es war wunderschön.

Außer Blasen an den Füßen zwischen den Zehen und einen Hitzeausschlag dort, hatte ich absolut keine Beschwerden – und das ließ mich die Strapazen noch schneller vergessen, als jene vom Ironman von Klagenfurt. Es dauerte nicht lange, wo ich beschloss, dass ich wieder einmal nach Hawaii muss – zum IRONMAN, nur wann – das steht erstmals in den Sternen.

Ich wurde ziemlich schnell wieder ins richtige Leben gerissen – am Freitag um 21.00 Uhr kam ich in meine Wohnung – am Samstag um 8:30 Uhr war schon wieder Vorlesung angesagt. Ich habe diese halbwegs gut überstanden, mein Körper wollte halt nur unbedingt schlafen. Der Sonntag war müde und ich war zu gar nichts fähig – obwohl ich am Mittwoch eine Prüfung schreiben sollte. Darüber kümmerte ich mich erst spät am Montag Abend, davor war es alleine vom Jetlag her unmöglich.

Was dann noch dazu kam war, dass das Wetter draußen einfach nur schön war. Strahlend blauer Himmel und klare Sicht bis auf die Karawanken – und ich musste lernen und konnte nicht Radfahren gehen. Ich habe die Prüfung geschafft und freute mich riesig auf die Radtour am nächsten Tag. Nachdem ich wirklich ohne große Beschwerden aus dem Bewerb gekommen bin, war das alles überhaupt kein Problem, nur schön gemütlich. Ich genoss die Landschaft so sehr. Hawaii war wunder-wunder-wunder-wuuuunderschön. Aber hier in Österreich ist halt dieses gewisse „Heimatgefühl“.

Auf der Süduferstraße vom Wörthersee

Blick auf den Pyramidenkogel

Während dem Radfahren machte ich mir Gedanken darüber, wie ich meine Vorträge in Niederösterreich gestalten kann. Ich habe bereits Fotos gesammelt, und einige Erzählungen, welche ich gerne mit euch teilen würde. Ich werde in der Firma von meinem Hauptsponsor einen Vortrag halten, und einen, welcher für die Öffentlichkeit bestimmt ist. Dieser wird am 5. November im Gasthaus „Zum Stickelberg“ abends stattfinden. An dieser Stelle möchte ich Barbara Gansauge für hervorragende Unterstützung danken. Details folgen noch.


Ich freue mich riesig auf euch. :)

Sonntag, 11. Oktober 2015

IRONMAN World Championship 2015 auf Hawaii, Kailua-Kona

Was hier jetzt folgt ist ein Bericht über mein Ergehen und meine Gedanken während dem IRONMAN auf Hawaii, der IRONMAN Weltmeisterschaft. Manchmal möge es etwas schlimm klingen, und viele von euch werden sich die Frage stellen: Warum hört sie dann eigentlich nicht auf? Diese Frage kann ich euch ganz einfach beantworten: wenn man von dem Moment träumt, über die Finishline zu laufen, bei 1000en Leuten vor Ort und Freunden und Verwandten zu Hause vorm Fernseher (!), dann nimmt man einiges in Kauf – vor allem wenn man „ich“ ist. Wie Martin, mein Freund, schon oft bemerkt hat, bin ich ein extrem sturer Bock, dass ich da finishe, das lass ich mir nicht nehmen – sonst muss ich nochmal nach Hawaii kommen, und das habe ich in den nächsten Jahren nicht vor, vor allem nicht zum IRONMAN. ;-)

3:30 Uhr Tagwache
Nachdem sehr wenig Informationsfluss zu mir durchgedrungen ist, was Ablauf & Co des Ironman betrifft, wollte ich früh genug dort sein. Sie haben nur an uns Athleten appelliert dass wir ja früh genug zum Body Marking kommen sollen, so machten wir uns nach einem üppigen Frühstück um 4:35 Uhr auf zum Pier. Mir ging es zu dem Zeitpunkt gut, ich wusste dass ich mental und körperlich (so gut es ging) perfekt auf den Wettkampf vorbereitet bin. Es fühlte sich nicht an wie ein Wettkampf, mein Ziel für dieses Rennen war, dass ich das Rennen genieße (so gut es geht) und dass ich gesund und glücklich ins Ziel komme. Diese Worte kreisten immer in meinem Kopf.
Was auch permanent in meinem Kopf kreiste, waren die vielen Leute die sich bei mir meldetet und alles Gute wünschten und mir versprachen, dass sie mit gedrückten Daumen schlafen gehen würden. An alle die das gemacht haben, oder die vorm Livestream gesessen sind: ich kann euch gar nicht genug sagen wie sehr mir das geholfen hat. Jeder einzelne von euch hat dazu beigetragen dass ich die Finishline gestern erreicht habe.

Ich fand in der Früh zum Glück schnell den Weg zum Body Marking, dort klatschten sie mir meine Startnummer auf meinen linken und meinen rechten Oberarm und dann gings schon wieder zu meinem Supportteam (nicht zu meinem Bruder Christoph – der ist nochmal heimgefahren frühstücken :D ). Dann wollte ich die Wechselzone aufsuchen. Dank der „guten“ Organisation und den „tollen“ Informationsfluss habe ich genau gewusst wo ich hingehen muss (Achtung Sarkasmus!!). Ich bin eine gefühlte Ewigkeit herumgeirrt, auf der Suche nach dem Eingang zur Wechselzone, dass ich meine Säcke noch fertig befüllen konnte, mein Rad aufpumpen und Essen auf meinem Rad befestige. Ich war echt schon richtig grantig – das war zu viel für mich. Ein Ironman und eine schlechte Organisation. Und endlich hatte ich den Eingang gefunden, dann konnte ich keine Rucksack mithineinnehmen, keiner weiß warum, aber nachdem ich alles in den Pre-Swimbag umgeräumt habe, habe ich in der Wechselzone alles erledigt, und machte mich wieder auf den Weg hinaus.

Dort wartete nun schon mein ganzes Team. Ein paar Fotos, ein paar Lockerungsübungen und Umarmungen und dann machte ich mich schon auf den Weg zum Schwimmen.

Das Schwimmen
Man merkte sofort dass es hier sich nicht um einen normalen Ironman handelte, sondern um die Weltmeisterschaft, an der Anzahl der Kamerateams rund um und in der Wechselzone. Ich bewegte mich ins Wasser und war dann wieder beruhigt. Bevor ich in die Wechselzone ging hatte ich eine Stunde in der ich sehr, sehr, sehr nervös war. Ich schwamm vor zum Start und dachte mir nur, oh das sind aber viele Frauen hier – um die 600 an der Zahl (die genaue Zahl weiß ich leider nicht – aber kann man im Internet bestimmt finden.

Das Feld löste sich einen Kilometer lang nicht auf, und bei jeder Boje ging die Schlägerei von neuem los. Ich schwamm prinzipiell sehr locker los, da ich nichts überstürzen wollte und außerdem ging es mir bei dieser Weltmeisterschaft rein ums ins Ziel kommen. Weiter draußen begannen schon ziemliche Wellen, dass mir schon ganz flau im Magen wurde, ich hoffte nur dass es sich nicht verschlimmerte. Hat es nicht, ich bin gut aus dem Schwimmen hinausgekommen mit 1:28,26 Stunden (3,8 Kilometer) – was für mich eine eher schlechte Schwimmzeit ist, aber ich hab mir ja auch Zeit gelassen, und die Strömung ist nicht vernachlässigbar – ab aufs Rad.

Das Radfahren
Ich war sehr motiviert, da ich mich auf die Strecke freute, weil ich mir die ja schon am Montag angeschaut hatte und da wars echt schön zum fahren. Bis zur Auffahrt nach Hawi (etwas weniger als die Hälfte, ca bei KM 80) ging es echt gut, der Wind war nicht so schlimm und zum Fahren war es echt spitze. Dann ist es losgegangen: Bergauf und Gegenwind. Das Einzige was mich aufmunterte war, dass ich dann Rückenwind habe wenn ich wieder hinunterfahre – da sollte ich mich täuschen, dazu gleich. Die Auffahrt schien nicht enden zu wollen, und neben dem starken Wind kam auch noch ziemlicher Regen dazu. Nach ungefähr 3:45 Stunden war ich dann endlich am Turning Point angekommen, wo ich meine 2. Ladung Apfelbrot in mein Rad einpackte, obwohl ich nicht viel gegessen habe, weil ich leider schon wieder Probleme mit dem Magen hatte.

Dann ging es endlich bergab. Und da war auch der lang ersehnte Rückenwind – aber nicht lange. Der Wind drehte und die Tortur ging von neuem los. Da dachte ich mir nur dass es eigentlich schon unfair ist, dass die Profis, die das eigentlich eh alles gut können, eine Stunde vorher Starten, und den Wind voll ausnutzen können. Aber naja, ist halt so, da musste ich jetzt durch. Das war das erste Tief. Bei einer Langdistanz hat man immer Tiefs – sie kommen und sie gehen. Aber das schien nicht gehen zu wollen. Ich schlich dahin, der Tacho zeigte nie mehr als 20km/h an, da der Wind nun ziemlich unerträglich von der Seite kam – nächster Tiefpunkt vom Tief. Ich kam einfach nicht voran. Die KM-Marker zählten zwar hinauf, aber so dermaßen langsam, dass meine Stimmung ziemlich am Boden war.

Aber es ging noch tiefer, die Stimmung erreichte Meeresboden-Tiefe als der Wind wieder drehte und nun von vorne kam. Ich hatte 40 Kilometer Gegenwind, und da ging der Tacho nicht einmal über 15km/h hinaus. Dann schickte mir irgendwer eine Hilfe: eine junge Dame aus meiner Altersklasse fuhr über 20 Kilometer in meiner Sichtweite und munterte mich immer wieder auf. Sie opferte sogar Magentabletten für mich, da es mir mittlerweile so schlecht ging, dass ich fast brechen musste, sobald ich versuchte was zu essen. Ich musste eine Banane wieder ausspucken, da ich mich sonst übergeben musste. Ich versuche noch immer sie ausfindig zu machen, damit ich ihr danken kann, sie hat mir mein Rennen gerettet.

Als ich dann die Leute schon auf den Highway laufen sah (ca. 10 km vor der Wechselzone), kam die Motivation plötzlich zurück. Ich smilte nur mehr und freute mich richtig auf den Marathon. Die letzten 10 km hatte dann auch der Wind aufgehört, und ich konnte wieder meinen 30 km/h Schnitt fahren. Ich freute mich wirklich total auf die Wechselzone, vor allem weil ich dann endlich wieder mein Supportteam sah – und wie ich alle sah, und alle feuerten mich an. Außerdem waren Christoph, Alfi und Chris die ganze Bike-Strecke entlang vertreten und haben mich bei jeder möglichen Kreuzung angefeuert. Aber dann ging es voller Motivation auf den Marathon.

Das Laufen
Ich war einfach nur glücklich, motiviert, gut drauf und grinste die ersten 20 Kilometer soviel ich konnte, da es einfach einfacher ist, wenn man lacht. Den ganzen Alii Drive entlang (die ersten 15 Kilometer) waren permanent Leute an der Strecke und alle haben alle angefeuert. Da gabs niemanden der nicht mit Herzblut dabei war bei diesem Ironman. Zwei lustige Erinnerungen vom Alii Drive: ein Plakat mit der Aufschrift: „At least you are not at work“, zu Deutsch: „Zumindest seit ihr nicht in der Arbeit“ – Das hat mich sooo belustigt, und mich den ganzen Marathon begleitet. Und die Zweite: ein kleiner Junge (ca 2-3 Jahre alt, ich kann das nicht so gut einschätzen) war mit seiner Mami (vermutlich) am Alii Drive unterwegs, und ich hörte nur von hinten: „Give it to her! Give it to her!“ – ich drehte mich um, und dann ist tatsächlich dieser kleine Junge mir nachgelaufen mit einer pinken Hawaii Blume in der Hand, die er mir geben wollte. Ich drehte mich sofort um, stoppte ganz kurz und nahm sie voller Freude an mich, und steckte sie in meine Kappe und lief weiter bis zum Lava Java Cafe wo wieder mein Team wartete, hinauf die Palani Road, wo Alfi, Chris und Christoph auf mich warteten. Ich hatte echt viel Spaß – und dann ging es auf den Queen K, in die Dunkelheit.

Also nachdem es jede Meile eine Labestation gab, lief ich einfach von Labestation zu Labestation, nach der 2. War ich dann schon ganz routiniert: Wasser trinken, Schwämme ins Tritop, Orange essen, Gel oder Salztablette essen, Wasser trinken und einen Eisbecher mitnehmen. Da es schon finster war, brauchte ich das Eis nicht mehr für meinen Kopf, dafür aß ich einen Eiswürfel nach den anderen bis zur nächsten Labestation. Und das 25 Meilen lange. Dank den Magentabletten vom Radfahren, hab ich keine Probleme mit Gels und Co gehabt. Ich hatte die ganze Zeit über keine wirklichen Schmerzen, nur halt die üblichen Muskelkater ähnlichen Schmerzen. Ich versuchte jeden Kilometer dieser Weltmeisterschaft zu genießen, und freute mich, dass ich das bald Heim kommen kann. Das Energy Lab war um die Zeit dann echt nicht mehr schlimm, ganz  normal, schwarze Luft und angenehm warm.

Ich lief den Queen K zurück nach Kona, und lief und lief und lief und jeden Schritt mehr setzte ich wieder eine Grinser auf. Ich kann endlich meinen Lebenstraum verwirklichen. Ich kann endlich in die Finishline in Kailua-Kona laufen. Die Stimmung am letzten Stück vom Queen K war der Wahnsinn, und dann die letzte Meile werde ich nie vergessen. Es waren soviele Leute. Alle schreien und jubeln. Von alle Seiten ruften die Leute meinen Namen und „Girl you’re looking good!“, „almost there!“ und ich freute und freute und freute mich einfach nur.

Die Finishline
Am Alii Drive ging es nochmal richtig ab, von allen Seiten, auch Athleten die mit ihren Rädern schon nach Hause fuhren. Es war einfach nur der Wahnsinn. Ich schnappte mir die Fahne, die mir meine Mama von zu Hause mitgebracht hat, wo ein Teil meiner Verwandten darauf unterschrieben hat und brachte das Ding nach Hause. Alle hielten mir die Hände hin zum einklatschen, ich freute mich so unendlich viel, ich blieb noch in der Finishline stehen und genoss den Moment. Mir ging nur durch den Kopf: „Ich habs geschafft. Ich habs geschafft. Es ist vorbei.“. Ich war einfach nur glücklich. Die Medaille ist wunderschön, das T-Shirt ist spitze und eine Kappe habe ich auch noch bekommen.
Ich war etwas überfordert mit der Situation. Deshalb ging ich 5x hin und her und war mir nicht sicher ob ich zuerst mein Team suchen soll, oder mich zuerst duschen soll. Ich entschied mich für Zweiteres, und es war eine Erleichterung. Und dann war der Empfang von Mama, Martin, Marina, Christoph, Alfi und Chris umso schöner.

Das Rennen selbst war das härteste Rennen das ich je bestritten hab. Ich war bei einem Wettbewerb mental noch nie so sehr am Boden. Aber umso wichtiger ist, dass ich den Weg wieder aus diesem Tief gefunden habe. Das hat mir wieder einen noch tieferen Einblick in die mentale Stärke von meinem Kopf gegeben. Meiner Meinung nach war das eine sportliche und mentale Höchstleistung, und ich kann sagen, dass ich wirklich stolz auf mich bin.
Das alles hätte ich nicht geschafft, wenn mir nicht soviele Leute soviele Positive Gedanken zugesendet haben. Von zu Hause. Von den USA. Von Leuten die ich gar nicht kenne. Ich freue mich so sehr über jede einzelne Nachricht. Also ein riesengroßes DANKESCHÖN an alle, fühlt euch persönlich angesprochen :)




Zahlen und Fakten
In einer Zeit von 14:39:54 Stunden konnte ich die Weltmeisterschaft beenden. Damit wurde ich in meiner Altersklasse 29./31, von den Frauen 529./662 und insgesamt 1941./2367. Für eine Weltmeisterschaft ist das voll okay :).

In diesem Sinne: ALOHA und bis bald :)


Freitag, 9. Oktober 2015

Weniger als 24 Stunden bis zum Rennen

Die letzten Tage vor dem großen Tag vergingen wie im Flug. Sightseeing-Technisch hat sich mein Freetime Manager sehr ausgezeichnet - wir waren an Stränden die nur Einheimische kennen, wo wie zwei so richtig echte in freier Wildbahn lebende Schildkröten gesehen haben. Das war richtig cool. 

Was die sportliche Vorbereitung betrifft habe ich meine Startnummer abgeholt, die Parade der Nationen war dann am Abend, wo ich sogar die große offizielle Fahne halten durfte, Apfelbrot haben wir gebacken (meine Rennverpflegung), die Schaltung habe ich richtig einstellen lassen und die Wechselzonensäcke habe ich begonnen zu packen - und plötzlich heißt es, morgen ist IRONMAN.

Es fühlt sich ganz anders an als die letzten Tage vor dem IRONMAN in Klagenfurt. Gut, da bin ich 2 Wochen vorher schon komplett ausgeflippt. Möglicherweise ist das so, weil es für mich nicht mehr zum erreichen gibt, als eine Teilnahme bei der Weltmeisterschaft. Ich freue mich total aufs Rennen, auf alle drei Sportarten und vor allem auf ins Ziel laufen zu meinem Support Team.

In diesem Zusammenhang möchte ich meinem Supportteam danken. 1. Dass alle hergekommen sind und 2. Dass sie ihren Namen gerecht werden. Wir kommen beispielsweise nach Hause von einem recht ereignisreichen Tag, mein Nutrition Guide (Mama) fangt an zu kochen und mein Health Care Guide (Marina) hat mir inzwischen die Beine durchmassiert oder mit mir Yoga gemacht. Währenddessen plant mein Freetime Manager (Bruder Christoph) den nächsten Tag und mein Coach (Martin) muss meine üblichen Launen bewältigen. Ich bin sooooo überglücklich dass mich diese vier besonderen Menschen auf meiner Reise nach Hause begleiten.

In der ganzen Aufregung zu Hause hatte ich ganz vergessen diese Schnell-Zumach-Schuhbänder mitzunehmen, deshalb hab ich gestern noch in die Expo gehuscht - da kam dann noch das eine oder andere hübsche Tri-Top dazwischen dass ich fast kaufen musste weils so schön war :D

In diesem Sinne verabschiede ich mich in das Rennen, und melde mich nach dem Rennen der Rennen zurück. ALOHA und jetzt schon ein riesengroßes Dankeschön für die vielen positiven Gedanken und Wünsche. :) 
Beim Wechselzonen-Säcke-Packen

Glückwünsche von den Daheim-Gebliebenen

Das Weltbeste Supportteam das man sich wünschen kann

Dienstag, 6. Oktober 2015

Bike von Hawi (Wendepunkt beim IRONMAN) nach Kona (90km), Ankunft von Mama und Bruder Christoph, Hapuna Beach und Highway Run

Nachdem ich ja am Laufen ziemlich kläglich scheiterte, freute ich mich schon aufs Radln, auf den Wind war ich eingestellt, und 90km sind ja jetzt auch nicht so viel. Dank meiner positiven Einstellung ging das Radfahren wirklich, wirklich gut, vor allem nachdem ich hörte dass diese Richtung die schwierigere ist. In Hawi selbst wars schon fast kalt, da es auch geregnet hat ein bisschen. Die Landschaft ist wunderschön, ich hatte genug zum schauen, mir war gar nie langweilig – zuerst die glatten Lavafelder, dann die brockigen – dann sieht man wieder auf das wunderschöne blaue Meer.
Mir ging es echt gut, und konnte die Strecke in 3 Stunden und 12 Minuten locker herunterbiegen. Am Abend kamen meine Mama und mein Bruder an. Ich freute mich sehr, denn ihr Flug kam pünktlich und dann konnten wir uns schon in den Armen liegen. Am nächsten Tag ging es zum Hapuna Beach – der größte weiße Sandstrand auf Big Island. Wieder: wunderschön – irgendwie ist alles ziemlich Bilderbuchmäßig da.
Am Dienstag ging es dann zum Highway Run – die letzten 9.5km vom Marathon vom Ironman. WAS für eine Streckt – irrsinnig heiß, unvorstellbar für mich. Der Wind macht es erträglicher, aber die Luftfeuchtigkeit und die Sonne übernehmen hier klar überhand. Irgendwie hab ich mich dann ins „Ziel“ geqäult, dank der Hilfe von Marina und Martin. Im Royal Kona Resort veranstaltete unser Reisebüro einen „Talk with the PROs“, wo man geniale Tipps fürs Rennen bekam.

Der restliche Dienstag verlief ganz gechilled. Jetzt sinds nur noch 3 Tage. ALOHA, bis zum nächsten Mal.

Samstag, 3. Oktober 2015

Nachtrag: IRONMAN Austria

17. IRONMAN Klagenfurt, 28.6.2015
Christina Konlechner
…die letzten Tage davor…
Eine Ironman Teilnahme plant man ja nicht von heute auf morgen, da müssen schon einige Faktoren stimmen, dass man sich ein Jahr vorher zumindest einmal entscheidet dass man teilnehmen will. Meine Entscheidung fiel knapp 1 Jahr und 3 Monate vor dem 17. Ironman Austria. Doch plötzlich sind es nur mehr 2 Wochen bis zum Ironman, dann ist es nur noch eine Woche und dann beginnt man die Tage zu zählen. Das intensive Training hat längst aufgehört, jetzt geht es ums relaxen und ums gesund bleiben.
Natürlich kommt man beim See vorbei und da wo normalerweise Hunde toben und mit deren Herrchen spielen, wächst eine Zeltstadt – die Ironcity. Jeden Tag werden es mehr Zelte, die Tribünen kommen dazu, der VIP Bereich und Last but not Least die Finishline. Am Tag darauf öffnet die Registrierung, es ist schon etwas Besonderes wenn man sich die Startnummer für den ersten Ironman abholt. Regelmäßig hatte ich schon sehr nervöse und emotionale Momente in den Tagen vorm Start. Ich war aufgeregt und gleichzeitig freute ich mich aber auch auf Sonntag.
Am Samstag wurde das Rad eingecheckt. Es ist für mich immer wieder eine Herausforderung alle Sachen in die Säcke zu packen und das Rad fertig zu machen, man muss an so viele verschiedene Sachen denken, wobei aber Checklisten sehr gut helfen. Nachdem ich alles in die Wechselzone gebracht habe, kontaktierten mich meine Eltern, da sie schon am Samstag angereist sind. Meine Mutter brachte mir zum Glück Kaugummis und Kügelchen gegen die Aufregung mit, sonst hätte ich in der Nacht vermutlich nicht so gut geschlafen. Immer an meiner Seite: mein Freund, Lebenspartner, (Mental) Coach, und bester Zuhörer Martin. Er hat meiner Meinung nach nicht nur einen, sondern Millionen Orden verdient, da er mich nicht nur ausgehalten hat die Tage davor, sondern auch unterstützt hat wo es nur geht und wie es nur geht, DANKE dafür.

…die letzten Stunden davor…
Sonntag 03:45 Tagwache – hier stellte ich mir das erste Mal die berühmte „Warum“ Frage. Aber, ich wusste ja auf was ich mich einlasse und wischte dieses Wort gleich wieder weg aus meinem Kopf, bis zum Radfahren kam es auch nicht wieder, aber dazu später mehr. Ich hatte erstaunlich viel Appetit in der Früh und nutzte die Gunst der Stunde und aß so viel ich konnte, um nicht schon beim Schwimmen Probleme zu bekommen. Nach einigen Albernheiten am Frühstückstisch, einem Kaffee und Müsli ging es schon los zum See. Mein Handy hörte fast gar nicht mehr auf zu klingeln vor lauter Glückwunsch Nachrichten. Um mich auf das wesentliche zu konzentrieren, gab ich dieses dann vertrauensvoll in Martins Hände. In der Wechselzone alles erledigt, auf zum Strandbad. Der Neoprengeruch weckte den Wettkampfgedanken in mir. Wellen an Nervosität erreichten mich, aber durch Freunde und Familie wurde alles relativ ruhig, und die Zeit bis zum Start schien zu verfliegen…

…das Schwimmen…
07:12 – 3, 2, 1 … Start, Puls 151 und einfach schwimmen. Dank dem Wellenstart keine einzige Prügelei bis zur ersten Wendeboje. Dort kamen dann schön langsam aber sicher die langsameren Schwimmer der vorherigen sieben Wellen zum Vorschein. Es war ein ziemlicher Kampf, noch dazu kam, dass nebenher das Wörtherseeboot gefahren ist und nicht ignorier-bare Wellen geschlagen hat.
Nächster Anhaltspunkt, Wendeboje in Richtung Maria Loretto/Lendkanal – um die Boje geschwommen – zack aus – keine Sicht mehr, eine gerade aufgehende Sonne strahlte mit all ihrer Kraft entgegen alle Athleten. Ich entschied mich, einfach mal zu schwimmen, wird schon passen. Nach kurzer Zeit wurde ich doch misstrauisch und blieb kurz im Brustschwimmmodus um die Lage zu checken. Ich suchte mir als Anhaltspunkt das Schloss Maria Loretto, was lange Zeit gut funktionierte. Dann hat sich eine Ironlady gedacht sie muss links neben mir schwimmen. Das wäre nicht das Problem gewesen, jedoch drängte sie mich in die vollkommen falsche Richtung, also setzte ich ein paar stärkere Arm- und Beinschläge ein, um sie zu überholen und wieder in meine Richtung zu schwimmen. Das ging dann auch wieder gut – bis sich eine Ferse von einem Brustschwimmer direkt in mein Gesicht verirrt hatte – Autsch.
Ich schimpfte im Wasser vor mich hin und versuchte dem Schwimmen endlich ein Ende zu setzen. Im Lendkanal angekommen, schwamm mir hinten wer auf, ich versuchte stärker zu strampeln um ihn abzuschütteln, was mir sehr stark zum Verhängnis wurde – ein Krampf im linken Wadl, aber nicht leicht. Ich drehte mich ganz kurz auf den Rücken und versuchte gegenzudrücken, das half aber wenig bis gar nichts, deshalb entschied ich mich ohne Beine weiterzuschwimmen, da beruhigte sich die Lage wieder. Ich freute mich auf den Schwimmausstieg, da hier ganz viele Leute halfen die ich kannte. Ich stieg heraus und bekam einen Haufen zurufe der Helfer beim Schwimmausstieg – ab in die Wechselzone…

…das Radfahren…
Nach 01:13,56h Schwimmen ging es ab aufs Rad, der Krampf vom Schwimmen ging nicht einfach so vorbei. Der Muskel krampfte sich nie ganz zusammen, aber es war immer so ein seltsames Gefühl, welches dann auch ins rechte Wadl überging, als würde jeden Moment ein Krampf ausbrechen. Ich ignorierte das einmal, da ich mehr damit zu kämpfen hatte, genug Essen in mich hineinzuschaufeln. Nur als kleine Rechnung: ich hatte meinen Kalorienverbrauch so berechnet, dass ich 6 Riegel essen müsste, damit kein großes Kohlenhydrate Defizit besteht. Im gesamten Rennen schaffte ich 3 Riegel, nicht einmal. Ich hatte große Bedenken dass sich das negativ auf meine Laufleistung auswirken würde.
Zum Radfahren allgemein: Die erste Runde lief nahezu perfekt, ich konnte einen knappen 30km/h schnitt fahren, ich freute mich auf den Streckenabschnitt vor dem Faakersee, da hier Martins Eltern und Martin selbst auf mich warteten um mich anzufeuern. Der nächste Punkt war in Ledenitzen wo eine weitere Verwandtschaft von Martin auf mich wartete und ein Plakat hatte, was mich noch mehr pushte. Nachdem ich bei der Radwende war kam das erste Tief und die Frage „Warum“. Ich ärgerte mich ein bisschen über mich selbst, dass ich die erste Runde so schnell gefahren bin, und mir in der 2. ein bisschen der Saft ausging, zu dem dazu wurden die Krämpfe etwas schlimmer. Ich fuhr einfach weiter, mit dem Gedanken dass beim Faakersee mein Schatz auf mich wartete, dem rief ich dann zu dass ich etwas gegen Krämpfe brauche vorm Marathon. Er setzte sofort die Welt in Bewegung und schickte meine Leute in Klagenfurt Magnesium kaufen, ich bin so dermaßen dankbar dafür, ohne dieses Magnesium hätte das alles anders ausgehen können.
Ich wusste, wenn ich beim Rupertiberg vorbei bin, dann ist es fast geschafft, noch ein paar kleinere Hügelchen und dann lauft es nur mehr heim nach Klagenfurt, in die Wechselzone, zum Marathon… verdammt… ein Marathon… Angekommen am Rupertiberg beim „Holzmichl“ und beim „Roten Pferd“ war ich überglücklich über den Berg zu sein, ich strampelte vor mich hin und lockerte die Beine und den Rücken etwas aus. Mental begann ich mich auf den Marathon einzustellen…
…das Laufen…
Nach 06:18,01h – angekommen, endlich! Bevor ich aufs Laufen wechselte erinnerte ich mich an die Worte von zwei Ironman Profis, mit welchen ich die Tage vorm Rennen geredet hatte, um mir Tipps zu holen. Einer davon sagte: Geh nach dem Radln aufs WC, das wird eine Erleichterung sein. Der andere sagte: Geh ja nichts aufs WC – lass einfach laufen – die Zeit haben wir nicht. Ich dachte mir, zum Teufel mit der Zeit, ich will ja einfach nur ins Ziel (dachte ich mir zu dem Zeitpunkt). Gesagt getan, in der Wechselzone waren alle WCs schön frei, und dank dem Zweiteiler war die Geschichte zügig erledigt, und ich konnte mit ruhigem Gedanken auf die Laufstrecke gehen.
Ich fühlte mich als könnte ich fliegen, ich freute mich sooooviele bekannte Gesichter im Europapark zu sehen. Das ging gut bis KM 15. Danach wurde es grenzwertig bis KM 25. An diesem Punkt tat einfach nur noch alles weh und mir ging im Kopf herum: schlimmer kann es jetzt eigentlich nicht mehr werden. Amüsiert über ein Schild auf den Weg in die Stadt: „Das hier ist ein IRONMAN, kein Kindergeburtstag – BE STRONG“ lief ich und lief ich und lief ich. Viel was anderes ist mir auch nicht übrig geblieben. J
Die schlimmsten 3 Kilometer waren von KM 34 bis 37. Mein linker Fuß begann unheimlich zu schmerzen. Bei jedem Schritt trieb es mir Tränen in die Augen weil ich einfach nur extreme Schmerzen hatte, einfach nur Heim wollte, einfach nur Sitzen wollte, einfach nur alles wollte außer Laufen. Ich schluchzte leise vor mich hin in der Hoffnung es würde einfach bald vorbei sein. Endlich war ich beim Lindwurm, nur mehr die Lend hinunter und dann bist du im Ziel, sagte ich mir in Gedanken vor, aber es tat sooo weh. Und dann kam ein Wendepunkt.
Ich sah eine Konkurrentin aus meiner Altersklasse auf dem Weg zum Lindwurm. 700 Meter hinter mir also. Ich wusste nicht genau wo ich im Ranking war, ABER, wenn sie mich jetzt überholen würde, dann würde ich keine Trophäe bekommen, das berühmte M-DOT. Ich dachte mir, ich kann sie jetzt nicht vor lassen, sonst muss ich das ganze NOCHEINMAL machen. Ich will dieses M-DOT, und ich bekomme dieses M-DOT. Dieser Satz schwebte in meinem Kopf, ich begann wieder schneller zu laufen (das vorher konnte man kaum mehr als laufen bezeichnen). Die Schmerzen verschwanden, ich bekam Flügel. Ich blickte nicht mehr auf, die Kappe ließ das Umfeld gut verschwinden und ich lief einfach nur mehr. Ich will dieses M-DOT, ich bekomme diese M-DOT. Ich war so fokussiert, dass ich nichts mehr mitbekam. 500 Meter vorm Ziel kam ein guter Freund von mir zu mir und lief ein Stück mit, ich muss mit Bedauern feststellen, dass ich leider nicht mehr weiß was er zu mir gesagt hat, ich fragte ihn nur, ob eine blonde junge Athletin hinter mir ist. Er sagte nein, und dann war die Sache für mich fast erledigt, nur mehr wenige Meter. Ich konnte es kaum fassen…

…die Finishline…
Nach einer Marathonzeit von 04:55:20 konnte ich in einer Gesamtzeit von 12:36:21 meinen ersten IRONMAN finishen. Ich hörte in der Finishline nichts, außer den Moderator, der mich indirekt fragte ob ich morgen Abend etwas vorhabe, da ich in den TOP 3 meiner Altersklasse bin. Es war besser als ich es mir je vorstellen konnte. Ich lief nach Hause. Die Cheerleader, die Spots, die LED Tafeln, die Moderatoren UND… der Finishline Bogen. Da war er. Nach 226 Kilometern und nach einer über 12 Stunden dauernden Reise.
In der Finishline angekommen nahmen mich Anna und Alex in die Arme, und Martin, und einfach alle die mich auch die ganze Strecke lang angefeuert haben. Es war so überwältigend und emotional. Ich bekam Party Bazookas mit denen man hübsche Konfettis in die Luft wirbeln kann und wurde mit Pinken Luftschlangen beworfen und von allen Seiten gedrückt und gestützt. Ich kann es nur noch einmal wiederholen, es war überwältigend.
Es ist nicht real, dass ich den Ironman gefinished habe (nach wie vor), vor meiner Haustüre. Nach dem Zieleinlauf hörte ich von der Seite, du fliegst nach Hawaii. Ich widersprach, doch sie hatten Recht. Ich habe mich für die Weltmeisterschaft qualifiziert. Klingt jetzt total super, am Sonntag um knapp 20:00 Uhr war es gar nicht so toll, ich dachte mir nur, nicht schon wieder so viele Strapazen.

Nach 12 Stunden überlegen und Psychoterror (Zitat Andreas Trimmel) habe ich mich dazu entschlossen die Hawaii Slot anzunehmen und im Oktober in Kailua-Kona bei der Weltmeisterschaft teilzunehmen…

…die Hawaii Slot Vergabe…
Ein überwältigendes Ereignis jagt das nächste. Es war nicht nur großartig gemacht, es war höchst emotional wie sich die Athleten gefreut haben, als sie ihren Namen hörten, ebenso für mich. Ich fliege nach Hawaii.







…die Siegerehrung…

5 Stunden später das nächste Ereignis: mit Martin machte ich mich auf den Weg in den IRONDOME. Ein paar Minuten später kamen Anna, Alex, Alfi, Chris und Mirco dazu und brachten eine 3 Liter Flasche Sekt – die Aufmerksamkeit der Nachbartische hatten wir. Als meine Altersklasse dran war, wurde ich mit allen anderen Siegern auf die Bühne gerufen. Die Frauen bekamen Blumensträuße und die Männer bekamen Bier ( :D ). Und dann bekam ich endlich das M-DOT, und es ist noch cooler als ich es mir je erwartet habe. Auf nach Hawaii !!!

Die ersten Schwimm- und Laufversuche

„Es heißt nicht umsonst, dass der IRONMAN auf Hawaii das härteste IRONMAN Rennen ist…“ sagte Martin heute zu mir – er hat sowas von Recht, aber von ganz vorne:
Nachdem wir am 1. Oktober sehr spät angekommen sind, haben wir den 2. Oktober mit Einkaufen und Strandspaziergängen verbracht – bei der Hitze und Luftfeuchtigkeit auch nicht so ohne kann ich euch sagen, aber perfekt zum Eingewöhnen. Beim Einkaufen haben wir sogar ein kleines Reptilien Tier auf einer Wassermelone entdeckt. Und am Abend haben wir uns unseren ersten Sonnenuntergang auf Hawaii angesehen. Interessant ist, dass es da sofort finster ist. Da gibt’s sowas wie Dämmerung gar nicht.

Wir sind früh ins Bett, denn am 3. Oktober, Samstag, genau eine Woche vor dem IRONMAN, sind wir um 7.00 Uhr zum Schwimmen am Pier aufgestanden. Es war großartig, wenn ich Marina zitieren darf: „Das ist wie fernsehen, nur besser!“. Auch sie hat Recht. Ich bin ja nicht so die furchtlose Schwimmerin, ich hab eigentlich immer die Augen zu wenn ich im offenen Wasser schwimme – irgendwas an dem Wasser macht mir Angst. Aber heute war ich zu neugierig: man sieht wirklich jede Menge Fische in allen Größen, Formen und Farben – fast wie im Nemo Aquarium ;-) . Wir waren eine knappe Stunde schwimmen, und nachdem ich zurück zum Pier schwamm, kreuzte plötzlich ein HAI (!!!) meinen Weg – ich lüg euch nicht an. Es war kein 5 Meter Hai, aber so einen Meter hat der sicher gehabt, und offensichtlich hat er sich am Pier verirrt – bis ich realisiert habe, dass das ein Hai war, war er auch schon wieder weg – zum Glück.

Danach hatten wir ein bisschen Zeit, bis der Shuttle wieder zu unserem Appartment fuhr, und somit habe ich mich zum Strand gesetzt, und versucht die Situation zu realisieren, ich hab das noch immer nicht geschafft. Martin und Marina haben sich in der Zwischenzeit auf den Weg zu einem Kaffeehaus gemacht. Im Appartment angekommen, haben wir uns was zum Essen gekocht, kurz gechilled – und dann ging es zum Nachmittagsrun. Also da habe ich wirklich verstanden, warum es der härteste IRONMAN ist. Es ist heiß, und die Luftfeuchtigkeit macht alles einfach nur nass – aber kein angenehmes Nass, sondern einfach nur heiß nass ;-). Es ist echt schwierig zum Beschreiben, aber auf gut Gschead: „Di Suppn rinnt da afoch nua so owi!“. Nachdem es erst unser 2. Tag hier ist, hoffe ich, dass ich mich noch an diese unglaublich schräge Kombination aus Heiß und hoher Luftfeuchtigkeit gewöhnen kann.
 Kleines Kerlchen im Safeway auf den Wassermelonen

Den Sonnenuntergang genießen 

Ohne Worte... 

Kurz vorm Schwimmen mit Marina und Martin


In diesem Sinne – ALOHA von Hawaii. ONE WEEK TO GO.

Wie bekomm ich das Rad in den Radkoffer und warum es wichtig ist auf einem Flug um die halbe Welt von zu Hause was zu essen mitzunehmen.

Zu Hause absolvierte ich die letzten Einheiten vor dem Abflug auf dem Rad, da das Wetter schön mitgespielt hat. Als Trainingswettkampf lief ich den Halbmarathon in Moosburg und wurde Gesamt Dritte, in meiner Altersklasse Erste und konnte eine neue persönliche Bestzeit aufstellen. Da bekam ich einen Motivationsschub für Hawaii.

Am Dienstag ging ich noch in die Vorlesung und dann musste ich eh schon zusammenpacken – Manfred Kienzl war so nett und hat mir seinen Radkoffer geborgt, und auch in Rekordzeit das Rad dahinein verfrachtet (und ich konnte es mittlerweile erfolgreich wieder zusammenbauen).
Eines nach dem anderen: am Donnerstag, den 1. Oktober ging unser Flug um 6.00 Uhr in der Früh von Graz nach Frankfurt – ihr denkt da kanns ja gar keine Probleme geben? Denkste: laut der Flughafen-Eincheck-Frau war mein Rad nur bis Frankfurt angemeldet, ich wusste aber dass es anders sein muss, aber nachdem alle Stress gemacht haben und nach einer halben Stunde noch immer nichts rausgekommen ist, fing ich mit der Thematik zu leben an – ich musste das Rad in Frankfurt auschecken und neu einchecken. Nachdem wir 7 Stunden Zeit hatten, sah ich das als kein großes Problem.

Und so wars auch, der Flug nach Frankfurt verlief unspektakulär und wir kamen gut ans Ziel. Ans erste Ziel, von 3 – immerhin ein Drittel. Ich hatte Recht behalten und es war gut dass wir 7 Stunden Zeit hatten: 3,5 brauchten wir um das Rad auszuchecken, unsere Tickets für die Anschlussflüge zu holen und das Rad wieder einzuchecken, also nur mehr 3,5 Stunden warten – auch das verging relativ schnell – Boarding hat begonnen, und überall schwirren schon die Leute mit IRONMAN Rucksäcken herum. Wir hatten in Frankfurt 1:50h Zeit, um den Flug nach Kona zu erwischen.

Blöderweise haben wir in Frankfurt mit 1,5h Verspätung abgehoben, 10 Stunden Flug statt 12 – somit ergibt das eine Zeit von 1:20 in San Francisco – gar nicht mal so viel, weil bei den Einreisekontrollen kennen die Amis nichts. Zum Flug selbst: ich bin froh dass ich noch Apfelbrot mit hatte, weil das Flugzeugessen gibt gar nicht soviel aus. Mittlerweile waren wir ziemlich erledigt von der Reise und dann die lange Schlange in San Francisco. Glücklicherweise durften wir durch die Schnellkontrolle da wir vor 4 Wochen schon in den USA waren. Mit unzähligen Durchwinken der Sicherheitsleute und laufen zum Gate kamen wir 6 Minuten vor Abflug an – geschafft! Der Flieger wartete dann noch 1,5h auf die anderen 78(!) Leute vom Flug aus Frankfurt, hob dann aber ab, ohne dass wirklich alle im Flugzeug waren.

Dieser Flug verging insofern relativ schnell, da wir schon so erledigt waren von über 25 Stunden Reise und 2 Aufenthalten dass wir fast 4 Stunden nur schliefen, und endlich in Kona ankamen – wo auch schon Marina (Martins Schwester) auf uns wartete – wir waren alle so müde, dass wir gar keine Freudentränen des Wiedersehens vergießen konnten (Marina wohnt seit einem Jahr in Boulder, CO).
Endlich waren wir dann auch in unserem Appartment – und da kam gleich heraus – wir haben gut gebucht, geniales Appartment, mit allem Drum-und-Dran, und nach dem Aufstehen, konnten wir sogar die Aussicht dann genießen, mit Blick auf den Pazifik – obwohl wir Gardenview gebucht hatten – das freute uns natürlich umso mehr.


Jetzt geht’s ans Kona Erkunden, mit Vorfreude auf die Ankunft von meinem Bruder und meiner Mama am Sonntagabend. Aloha nach Österreich vom fast anderen Ende der Welt.